Wahrnehmung
unternehmerischer Sorgfaltspflichten

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Ausbildungsberufe:

Einleitung

In diesem Modul fokussieren wir uns auf die Lieferkette und die Wahrnehmung unternehmerischer Sorgfaltspflichten in Bezug auf diese. Unternehmen in allen Branchen sind dazu aufgefordert, ihren unternehmerischen Sorgfaltspflichten, auch entlang von Lieferketten, nachzukommen. Dies erfordert die Zusammenarbeit verschiedener Akteur*innen im Unternehmen und innerhalb von Lieferketten, bei gleichzeitiger Berücksichtigung sowohl gesetzlicher Anforderungen als auch der Erwartungen von Stakeholder*innen der jeweiligen Unternehmen.

Die Gestaltung und die technische Produktentwicklung haben einen sehr hohen Einfluss auf die Nachhaltigkeit des fertigen Produktes. Denn in der Design- und Entwicklungsphase textiler Produkte werden maßgeblich die zu verwendenden Materialien und die anzuwendenden Verfahren bestimmt und somit wird ein hoher Einfluss auf die Umweltverträglichkeit von Produkten genommen. Die möglichen negativen Auswirkungen von Regenjacken auf die Umwelt werden in diesem Modul betrachtet.

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Lernmaterial



Hier gibt es Inspiration und Ideen für Lehrkräfte:

Als Einstieg in das komplexe Thema „Wahrnehmung unternehmerischer Sorgfaltspflichten" steht als Lernmaterial der Infotext 1 zur Verfügung. Dieser kann von den Auszubildenden gelesen und im Lehrgespräch diskutiert oder die wesentlichen Aussagen an der Tafel visualisiert werden. Es kann auch beispielsweise in einer Gruppenarbeit das vorhandene Wissen zum Thema zusammengetragen werden. Fachvokabular sollte direkt im Anschluss an das Lesen bzw. das Anschauen der im Text verlinkten Videos geklärt werden. 

Unternehmerische Sorgfaltspflichten weisen einen starken Bezug zur Wahrnehmung und Einhaltung der Menschenrechte auf.

Sammle mit den Auszubildenden an der Tafel oder in Partner*innenarbeit, welche Menschenrechte ihnen einfallen.

Schaut nun gemeinsam das nebenstehende Video „Menschenrechte in drei Minuten erklärt“ an.

Reflektiere im Anschluss gemeinsam mit den Auszubildenden, wo es im Alltag, in der Berufsschule und im Betrieb Berührungspunkte zu den unterschiedlichen Menschenrechten gibt. 

Ein Blick in die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte kann ein weiterer Impuls für die Auszubildenden sein.

Die Aufarbeitung und Diskussion können auch als Partner*innen- oder Gruppenarbeit organisiert werden.


Video

Menschenrechte in drei Minuten erklärt


Hier gibt es Arbeitsaufträge für Auszubildende im Unterricht:

Lies den Infotext 1 und schaue die Videos aus dem Lernmaterial an. Ihr könnt die Videos auch zwischen verschiedenen Gruppen aufteilen. Diskutiere im Anschluss in einer Gruppe von vier Personen: 

  1. Was glaubst du, zu welchen Menschenrechten gibt es im Herstellprozess Berührungspunkte? Gibt es Unterschiede zwischen verschiedenen Ländern, Produktionsschritten, Fasern?
  2. Welche Verantwortung zur Wahrnehmung unternehmerischer Sorgfaltspflichten tragen deiner Meinung nach Unternehmen? 
  3. Welche Rolle übernehmen in diesem Zusammenhang Konsumierende?

HINWEIS: Auf den Seiten des Business and Human Rights Resource Center werden herausfordernde Situationen im Bereich der Menschenrechte in unterschiedlichen Branchen recherchiert und dargestellt. Sofern du Schwierigkeiten hast Bezugspunkte zu finden, kannst du hier recherchieren.


Infotext 1: Wahrnehmung unternehmerischer Sorgfaltspflichten

Internetseite 1: der Bundesregierung zum Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz




Hier gibt es Lernmethoden für den Ausbildungsbetrieb:

Beauftrage die Auszubildenden den folgenden Artikel zu der exemplarischen Lieferkette von Kaffee zu lesen und beantworte gegebenenfalls Rückfragen dazu.

Nun kannst du die Auszubildenden beauftragen, gemeinsam folgendes zu erkunden:

  1. Welche Textilien werden im Betrieb verkauft oder herstellt?
  2. Wisst ihr, in welchem Land das Endprodukt hergestellt worden ist? 
  3. Woher kommen die Vorprodukte? 
  4. Wie viele Vorprodukte gibt es? 
  5. Wie viele Stufen der Lieferkette könnt ihr nachvollziehen? 
  6. Wisst ihr auch etwas über die Bedingungen, unter denen diese (Vor)Produkte hergestellt werden?

Finde gemeinsam mit den Auszubildenden heraus, ob euer Unternehmen unter das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) fällt. Wenn ja, wer ist in eurem Unternehmen dafür verantwortlich, dass es eingehalten wird? 

  1. Beauftrage die Auszubildenden damit, Informationen zu sammeln, wie das Unternehmen dieses Gesetz umsetzt. Welche Abteilungen oder Personen haben hier welche Aufgaben?
  2. Nicht alle Unternehmen fallen unter das LkSG. Falls ihr nicht unter das LkSG fallt, versucht herauszufinden, was Kund*innen von euren Produkten in Bezug auf die Wahrnehmung unternehmerischer Sorgfaltspflichten erwarten oder was euer Unternehmen freiwillig unternimmt.


Um Auszubildenden einen ganz direkten Bezug zum Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) zu verdeutlichen, lasse sie folgendes erkunden:

Auch wenn sich das LkSG in vielen Fällen an die Sorgfaltspflichten des Unternehmens in Richtung Lieferkette wendet, so regelt es auch die Wahrung von Sorgfaltspflichten innerhalb von Unternehmen in Deutschland.

  1. Wie ist das, wenn du im Betrieb mit etwas unzufrieden bist oder dich vielleicht sogar diskriminiert fühlst? An wen kannst du dich wenden?

Finde heraus, wer im Betrieb deine persönlichen Ansprechpartner*innen sind und welche sogenannten Hinweisgebersysteme es gibt, und welche Kanäle für welche Art von Anliegen verwendet werden sollen.





Organisiere gemeinsam mit den Auszubildenden eine Podiumsdiskussion mit den unterschiedlichen Verantwortlichen für Aspekte der Wahrnehmung der unternehmerischen Sorgfaltspflichten, die ihr in eurem Unternehmen identifiziert habt. Bereitet Fragen an die Diskutant*innen vor.

Diskutiert den aktuellen Stand der Wahrnehmung der unternehmerischen Sorgfaltspflichten und wie die Sichtweise von Auszubildenden hier integriert werden kann sowie welche Rolle Auszubildende in diesem Prozess spielen.





Als Einstieg in ein Rollenspiel sollen die Auszubildenen den Infotext 1 lesen.

Nun sollen die Auszubildenden gemeinsam ein Rollenspiel in einer Verkaufssituation führen. Trainiert, wie ihr auf (kritische) Fragen von Kund*innen zur Wahrnehmung der unternehmerischen Sorgfaltspflichten reagiert.

Nehmt folgende Rollen ein, um ein Verkaufsgespräch als Rollenspiel zu üben. Bereitet euch zunächst auf eure jeweilige Rolle vor und sammelt Fragen, Argumente etc. Erst dann sollte das Rollenspiel beginnen.

Person A: Auszubildende*r im Einzelhandel im Gespräch mit Kund*innen und deren Nachfrage zum Thema.

Person B: Kritische*r Kund*in, der/die über die Unternehmensverantwortung zur Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards im Herstellprozess der Bekleidung reden möchte. Der/die Kund*in konnte bisher dazu keine Informationen speziell zu diesem Kleidungsstück finden. 

Diskutiert im Anschluss gemeinsam: 

  1. Wie könnt ihr Kund*innen informieren, die euch Fragen stellen zur Wahrnehmung der Sorgfaltspflichten eures Unternehmens?

Schreibt auf, mit welchen Fragen Kund*innen auf euch zukommen könnten und findet gemeinsam Antworten, welche ihr notiert. 

Prüft, ob es hierzu bereits Schulungsunterlagen in eurem Betrieb gibt.


Hier gibt es Lernmethoden zum selbstgesteuerten Lernen:

Lies den Infotext durch und schaue dir das Video auf dieser Internetseite an.

Zum Video

Auf dieser Internetseite gibt es Statements von Unternehmen. Wenn du dort auf die jeweiligen Beiträge klickst, dann findest du Interview-Videos mit den jeweiligen Unternehmensvertreter*innen zum Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und zur Wahrnehmung unternehmerischer Sorgfaltspflichten:

  1. Hast du schon vorher etwas gewusst zu dem, was die Unternehmensvertreter*innen erzählen? Hast du in deinem Ausbildungsbetrieb hierzu schon einmal etwas gehört?

Finde heraus, was „Der Grüne Knopf“ ist und wie der Grüne Knopf die Wahrnehmung unternehmerischer Sorgfaltspflichten berücksichtigt.

  1. Welche Textilien in deinem Kleiderschrank tragen das Logo des Grünen Knopfs?


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